Schwerpunkt: Fokustag Lärm 2022

Im Rahmen der Fokustage macht die Arbeitsinspektion auf das Thema Lärm als Berufskrankheit aufmerksam. Ziel ist es breitflächig über Sicherheitsstandards und Schutzmaßnahmen zu informieren. 


Am 13. September widmete sich die Arbeitsinspektion in ganz Österreich im Rahmen der Fokustage bereits zum dritten Mal dem Lärm als Berufskrankheitsursache. Ziel ist es, die gesetzliche Forderung nach Lärmreduktion sicher­zustellen und breitflächig Aufmerksamkeit dafür zu schaffen.

Worum geht es?

Lärmschwerhörigkeit ist eine der am häufigsten auftretende Berufskrankheiten und richtet nicht nur volkswirtschaftlich beträchtlichen Schaden an, sondern bedeutet auch einen immensen Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen. Hörschäden können sowohl durch langjährige Überbelastung durch Lärm, als auch durch Schallimpulse extrem hoher Intensität (z.B. Schuss oder Sprengung) verursacht werden. Bei diesen sehr kurzen Schallereignissen besteht die Möglichkeit, dass schon wenige zu einer irreparablen Beeinträchtigung der Hörfähigkeit führen.

Vor diesem Hintergrund setzen sich Arbeitsinspektorinnen und Arbeitsinspektoren an vier Fokustagen bei Kontrollen in ganz Österreich speziell mit dem Thema Lärm auseinander. Begleitet wird das Ganze von einer Beratungsoffensive, bei der in Betrieben mit Lärmbelastung eine ausführliche Information erfolgt.

Was wird kontrolliert?

Wir kontrollieren in Betrieben, Baustellen und auswärtigen Arbeitsstellen, wenn zumindest mit einer Überschreitung des Auslösewertes zu rechnen ist. Die Auslösewerte von 80 dB (Mittelwert normiert auf 8 bzw. 40 Stunden) bzw. 135 dB (Spitzenwert) sind möglichst zu unterschreiten. Jedenfalls darf die persönliche Lärmexposition die Expositionsgrenzwerte (85 dB bzw. 137 dB) nicht überschreiten. Zur Lärmminderung müssen technische oder organisatorische Maßnahmen getroffen werden, z.B.:

  • bauliche und raumakustische Maßnahmen, z.B. durch Schalldämmung und schalldämpfende Oberflächen
  • Verwendung leiserer Arbeitsmittel und Arbeitsverfahren
  • Vergrößerung des Abstands zwischen Lärmquellen und Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmern, evtl. eigene Räume
  • Abschirmung der Lärmquellen, Dämpfung des Körperschalls (Vibrationen) gegen den Boden
  • Verkürzung der Einwirkdauer

Ist dies nicht möglich, muss persönliche Schutzausrüstung (Gehörschutz) mit einer angemessenen mindernden Wirkung zur Verfügung gestellt und verwendet werden.


Wie geht es weiter?

Der vierte und letzte Fokustag zum Thema Lärm findet am 29. November 2022 statt. Nächstes Jahr widmen wir uns im Rahmen der Fokustage der Prävention von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE).  

Wer an einem Einblick in die Praxis interessiert ist, dem empfehlen wir das Video zum Fokustag Lärm. Darin führt der Arbeitsinspektor Andreas Kraus aus dem Arbeitsinspektorat Wien West-Ost im Rahmen des Fokustags durch Betriebe.

Dritter Fokustag Lärm: Video


Letzte Änderung am: 06.12.2022