Prävention von Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz

Gemeinsame Entwicklung von Arbeitsschutzkonzepten für die Prävention von und den Umgang mit Gewalt in Handel, Pflege, Gastro, Öffentlicher Verkehr und MINT

Jahr(e) 2026-2027
Titel Prävention von Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz
Projektinitiator*innen, Kooperationspartner*innen

Projektinitatorinnen

Zentral-Arbeitsinspektorat: Alexandra Marx & Julia Steurer

Kooperationspartner:innen – alle noch nicht angefragt, dies würde in Abhängigkeit der Ergebnisse des NAP Gewalt geschehen

  1. BMFWF (Sektion III – Frauenangelegenheiten und Gleichstellung)
  2. Gleichbehandlungsanwaltschaft (v.a. im Kontext ILO C190)
  3. Je nach Branche: Zuständige Ministerien, Interessensvertretungen und Arbeitsschutzakteur:innen der Branche und zuständige Arbeitsinspektorate.
Projektleitung Julia Steurer, ZAI
Teammitglieder

Die Zusammensetzung der einzelnen Teams kann jeweils unterschiedlich sein, da abhängig von der Branche und den Möglichkeiten der Zusammenarbeit aller relevanten Stakeholder verschiedene Expertisen benötigt werden,

Immer: betroffene Bundesministerien, GAW, Vertretung der Arbeitsschutzbehörde

Je nach Branche: Interessensvertretungen & Branchenvertretung für den Arbeitsschutz

Gründe für die Themenauswahl
  • Im NAP-Gewalt gegen Frauen und Mädchen wurde seitens AG 2 (gewaltfreies Arbeiten und wirtschaftliche Unabhängigkeit) vorgeschlagen Schutzkonzepte für bestimmte Branchen zu entwickeln. Daran anlehnend auch die vorgeschlagenen Branchen, die zT aus dem Regierungsprogramm stammen.
  • Ergebnisse und funktionierende Schutzkonzepte können in ein ggf. entstehendes Projekt „Mindeststandards für Schutzkonzepte“ des BMFWF eingebracht werden.
  • Regierungsprogramm: Stärkung Gewaltschutz
  • Jede 4. Frau in Österreich hat am Arbeitsplatz Gewalterfahrung gemacht.
  • Mögliche schädigende Folgen von Gewalterfahrungen (Auszug): Konzentrationsstörung, Verunsicherung, Verletzung der persönlichen Integrität, Schädigung des Selbstwertgefühls, Psychische und psychosomatische Gesundheitsbeeinträchtigungen und Störungen, Chronische Stressreaktion, Depressive Symptomatik, Selbstanschuldigungen etc.)
  • Neben der Verursachung von menschlichem Leid auch sehr teuer. Kosten von 5,76 Milliarden Euro im Jahr 2019. Der Arbeitsplatz nimmt hierbei eine wichtige Schlüsselrolle ein (ein Ort der Sicherheit und Schutz geben kann aber an dem auch Übergriffe stattfinden können)
  • Umfassende Gewaltschutzkonzepte erfordern die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Die Möglichkeiten innerhalb des Arbeitsschutzes bilden ein wichtiges Fundament, decken aber weder alle Formen von Gewalt ab, noch alle Möglichkeiten Übergriffen umfassend zu begegnen. Daher soll eine Arbeitsgruppe in der Österreichischen Arbeitsschutzstrategie zur Entwicklung von Schutzkonzepten für Arbeitsplätze an denen Frauen tätig sind eingerichtet werden, für die Branchen Handel, Gastronomie, Pflege und Öffentlicher Verkehr sowie Berücksichtigung von Mädchen (Lehrlingen) in MINT-Berufen.
  • Für 2027 geplant: Schwerpunktsetzung bei Besichtigungen der Arbeitsinspektion in den Branchen Pflege, Handel, Gastronomie, Verkehr: Thema Gewalt ansprechen.
Ziele und Wirkung des Projektes

Was soll erreicht werden:

  • Stakeholder der Branchen sensibilisieren und vernetzen –gemeinsames Arbeiten an den Möglichkeiten innerhalb Arbeitsschutzes -> dh die einzelnen Branchenprojekte können 2026 nur dann realisiert, wenn sich alle relevanten Stakeholder einbringen (können).
  • Einbringung von Möglichkeiten im Arbeitsschutz (typische Gewaltgefahren, wirksame Maßnahmenvorschläge) und Abgrenzung zu relevanten Regelungen aus anderen Rechtsmaterien
  • Praxisbezogene Tipps zur Umsetzung, Ansprechstellen für Unterstützung etc., auch in Verbindung mit anderen, bereits existierenden Projekten/Initiativen.
  • Lehrlinge in MINT: Fokus auf verursachende Personen. Sind mehrere Mädchen in einem Lehrbetrieb oder in der Berufsschule, sollte darauf geachtet werden, dass sie zusammen sein können. „Drehtüreffekt“ wird geringer, d.h. gesetzte Maßnahmen werden dauerhafter gelebt und somit wirksamer.
  • AG /AN-Vertretungen der Branche wissen welche Abhilfemaßnahmen möglich sind und kennen Möglichkeiten der Prävention.
  • AK, Gewerkschaft und WKÖ können Informationen für Betriebe bereitstellen und beraten, wie ein Arbeitsumfeld frei von Gewalt für Frauen aussehen kann.
Evaluation
  • Arbeitsschutzrelevante Aspekte der Schutzkonzepte werden entwickelt - Rückmeldung der Branchenvertretung sowie GAW und Interessenvertretung.
  • AG und AN Vertretung kennen die Produkte und beraten diese (Multiplikator:innenwirkung).
  • Betriebe können Inhalte anwenden.  
  • Arbeitsinspektion / Verkehrsarbeitsinspektorat kann bei Besichtigungen die Anwendung der Schutzkonzepte erkennen.
Umsetzungsprozesse, Multiplikatoren

 Multiplikator:innen: Branchenverteter:innen, Arbeitgeber:innen, Gewerkschaft, AK, zuständige BM

Berücksichtigung von GMD
  • Immanent
Ablauf, Meilensteine

2026 Kontakt mit allen relevanten Stakeholdern für die Entwicklung und gemeinsame Entwicklung der Arbeitsschutzkonzepte

2027 1 HJ Breite Kommunikation der Arbeitsschutzkonzepte

2027 2 HJ Kommunikation und Prüfung ob Arbeitsschutzkonzepte bei Multiplikator:innen bekannt sind und in Betrieben angewendet werden können.

Letzte Änderung am: 26.11.2025