Jahr(e) | 2024 -2026 |
Titel | Arbeiten bei Hitze im Freien |
Projektinitiator*innen, Kooperationspartner*innen | ZAI, AUVA, LFI, WKO, AK, ÖGB, IV, UBSB (Wien) |
Projektleitung | ZAI |
Teammitglieder | zugesagt: ZAI, AUVA, AK, UBSB weitere werden von PL angefragt |
Gründe für die Themenauswahl | - Im Zeitraum 1961 - 1990 gab es in den Landeshauptstädten pro Jahr durchschnittlich 3 - 12 Hitzetage (mind. 30 Grad) und Rekorde lagen größtenteils bei 20 Hitzetagen. Im Zeitraum 1991 - 2020 gab es in den Landeshauptstädten durchschnittlich 9 - 23 Hitzetage (Erhöhung um Faktor 2,13) und Rekorde lagen größtenteils bei über 40 Hitzetagen (Erhöhung um Faktor 2). In den letzten Jahren gab es z.B. in Wien 24 Hitzetage (2021), 31 (2022), 32 (2023) und 41 (2024).
- Im Vergleich der Klimaperioden 1961 - 1990 und 1991 - 2020 sind Hitzewellen um rund 50% häufiger geworden. Eine durchschnittliche Hitzewelle dauert je nach Landeshauptstadt um 1 - 4 Tage länger als im Vergleichszeitraum.
- Extreme Hitze kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tod führen, vergrößert das Risiko von Verletzungen, wirkt sich nachteilig auf Materialien aus und erhöht die Exposition gegenüber Chemikalien.
- Extreme Hitze wirkt sich nachteilig auf die Produktivität aus, erhöht Krankenstandstage sowie die Anzahl der Arbeitsunfälle (ca. 7% an Tagen über 30 Grad).
- Beschäftigte in nahezu jeder Branche können von steigenden Umgebungstemperaturen betroffen sein, am meisten jedoch jene, die im Freien körperlich anstrengende Tätigkeiten verrichten. Diese sind zudem oft einer hohen Belastung durch ebenfalls gesundheitsgefährdende ultraviolette Strahlung ausgesetzt.
- Gesetzliche Vorschriften zum Schutz von Beschäftigten im Freien sind weniger detailliert geregelt als die für Beschäftigte in Arbeitsstätten.
- Maßnahmen, um Beschäftigte vor extreme Hitze und solarer UV-Strahlung zu schützen sind oft relativ leicht umzusetzen, kostengünstig und können sehr wirksam sein.
- Auch wenn bereits einige relevante Informationsmaterialien von den Sozialpartnern, der AUVA und der Arbeitsinspektion veröffentlicht wurden, ist es unklar, ob diese Informationen wirklich bei den Anspruchsgruppen ankommen und flächendeckend wirksame Maßnahmen in den Betrieben getroffen werden.
- In der Österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (NAS) wird festgehalten, dass zum Schutz der Beschäftigten vor Hitze zunächst die wichtigsten Handlungsfelder identifiziert und Arbeitsschutzmaßnahmen sowie das Bewusstsein dafür gestärkt werden müssen.
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Ziele und Wirkung des Projektes | - Steigerung der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins für Schutzmaßnahmen bei betroffenen AN, AG, PFK, aber auch innerhalb der AI und AUVA-Sicher, um direkten und indirekten Auswirkungen von Hitze und UV-Strahlung bestmöglich vorzubeugen.
- Sammlung guter praktischer Lösungen und relevanter Informationen ab Sommer 2024, um Betriebe bei Umsetzung von Schutzmaßnahmen zu unterstützen.
- Einheitliche und aufeinander angestimmte Aufbereitung der Informationen auf den Kanälen aller Akteure
- Planung einer gemeinsamen Kampagne für die Sommer 2025/2026, um zielgerichtet zu informieren, zu beraten und zu kontrollieren
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Evaluation | - Fokusgruppenbefragung nach Seminaren (AI, AUVA, TN beim Forum bzw. AUVA-Sicher-Tagen)
- Kontrollen und Beratungen der AI
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Umsetzungsprozesse, Multiplikatoren | - Auslotung der Kommunikationsmöglichkeiten relevanter Informationen im Kontext von Hitze und solarer UV-Strahlung angepasst an die jeweilige Ansprechgruppe (AN, AG, PFK)
- Nutzung konventioneller Formate (Merkblätter, Webseiten, Presse) sowie neuer und innovativer Formate (Social Media, öffentlicher Raum, Podcasts etc.)
- Sammlung und Veröffentlichung von Praktischen Lösungen in den Betrieben
- Ausarbeitung einer gemeinsamen Informations-, Beratungs- und Kontrollkampagne für die Sommer 2025/26 mit einprägsamen Botschaften und Vernetzung relevanter Stakeholder
- Thema für nächstes Forum Prävention und bei den AUVA-Sicher-Tagen 2025 einbringen
- Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb der AI und AUVA und
- Jahresarbeitsschwerpunkt innerhalb der AI (in Planung)
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Berücksichtigung von GMD | Beim Schutz von Beschäftigten im Freien vor Hitze und UV-Strahlung liegt der Fokus häufig auf dem Baubereich. Auch wenn es dort besondere Unfallgefahren gibt, ist es wichtig, andere betroffene Branchen nicht zu vergessen, wie zum Beispiel die Gastronomie, in der vermehrt Frauen arbeiten. Schwangere Arbeitnehmerinnen sind zudem besonders anfällig gegenüber Hitze. Diese Aspekte sollten berücksichtigt werden. |
Ablauf, Meilensteine | - Aufnahme des Vorhabens in die ÖAS (29. November 2024, Sitzung des ASB)
- Kick-Off-Meeting der Projektgruppe
- Sammlung und Evaluierung bestehender Informationen, Daten, Erfahrungen und praktischer Lösungen, sowie Identifikation der wichtigsten Handlungsfelder und betroffener Branchen (Q1/2025)
- Erstellung weiteres Informationsmaterial (Q1/2025) und Planung gemeinsamer Kampagne und der Evaluation
- Kampagnenstart, wenn möglich zumindest in Teilen (zB Bereich AI) in Q2
- Evaluation der Kampagne 2025 (Q4/2025)
- Planung der Fortsetzung der Kampagne 2026 und weiteres Vorgehen (Q1/2026)
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