Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Vielen Dank für Ihr Interesse am Newsletter und für die zahlreichen Registrierungen bisher! Mit dem Newsletter informieren wir über arbeitsschutzrechtliche Änderungen, setzen Themenschwerpunkte und versuchen Fachinformationen in unterschiedlichen Formaten so verständlich wie möglich aufzubereiten. Auch in dieser Ausgabe wird wieder eine breite Themenpalette abgedeckt – von brandgefährlichen und krebserzeugenden Arbeitsstoffen, Bauarbeiten auf Dächern bis hin zu Gender und Diversity im Arbeitsschutz. Hier zeigt sich einmal mehr, wie vielfältig Arbeitsschutz ist. Umso wichtiger ist ein ganzheitlicher Ansatz, um Arbeitsplätze so sicher wie möglich gestalten zu können.

Gesetzestexte sind manchmal nicht leicht zu verstehen. Um ein verbessertes Verständnis zu ermöglichen, finden sich auf unserer Webseite zahlreiche kommentierte Gesetzesfassungen, unter anderem auch zur Verordnung über brennbare Flüssigkeiten 2023 (VbF 2023), über die wir in der letzten Ausgabe bereits berichtet haben. Zudem wurde der Erlass zu automatischen Gaslöschanlagen überarbeitet. Dieser wurde an aktuell verwendete gasförmige Löschmittel angepasst und informiert die Arbeitsinspektorate über relevante Sicherheits- und Warneinrichtungen von Gaslöschanlagen im Sinne des einheitlichen Vollzugs. Als Serviceleistung findet sich dieser Erlass auch auf unserer Webseite!

Den Schwerpunkt dieser Ausgabe legen wir auf das sichere Arbeiten auf Dächern im Rahmen der Montage und Instandhaltung von Photovoltaik-Anlagen. Österreich erlebt zurzeit einen regelrechten Photovoltaik-Boom. Auch wenn der Ausbau dieser Technologie wesentlich ist, um die österreichischen Klimaziele zu erreichen, dürfen Sicherheit und Gesundheitsschutz bei entsprechenden Dacharbeiten nicht zu kurz kommen. In unserem Beitrag geben wir deshalb einen kurzen Überblick über die wesentlichsten Arbeitsschutzbestimmungen. Konkrete Schutzmaßnahmen, Beispiele und Systemskizzen finden Sie im Merkblatt Zugänge zu und Arbeiten auf Dächern - Wesentliche Arbeitsschutzbestimmungen PV-Anlagen auf Dächern.

Lesenswert ist auch das Interview mit Vertreter:innen des Arbeitsinspektorates Wien West-Ost über Gender und Diversity im Arbeitsschutz. Darin wird versucht sich dem Thema so praxisorientiert wie möglich zu nähern. Diversity- und gendergerechter Arbeitsschutz ist ein Thema, das für viele nicht immer sofort greifbar ist. Trotzdem ist die Auseinandersetzung damit wesentlich, um ganzheitlichen Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz für Beschäftigte zu gewährleisten. Auch für uns als Arbeitsinspektion ist der Umgang damit ein konstanter Lernprozess. Umso wichtiger ist es, darüber konstruktiv zu diskutieren.  

Abschließend geben wir noch einen Einblick in das europäische Aktionsprogramm Roadmap Karzinogene. Dessen Ziel ist die Reduktion der Exposition arbeitender Menschen gegenüber krebserregenden Stoffen. Das Aktionsprogramm hat bereits viel zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung innerhalb der Mitgliedstaaten beigetragen, doch die Relevanz des Themas ist nach wie vor ungebrochen. Im Beitrag wird auch beschrieben, wie ein österreichischer Betrieb mittels wirksamer Maßnahmen eine Expositionsminderung bewirken konnte. 

Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsinspektorate sowie des Zentral-Arbeitsinspektorats für ihre wertvolle Arbeit. Auch bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wollen wir uns für Ihr Interesse und Ihre Treue bedanken. Wir würden uns auch über Rückmeldungen zu unserem Newsletter freuen: einfach eine Mail an ii5@bmaw.gv.at. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen! 

Anna Ritzberger-Moser

Leiterin der Sektion Arbeitsrecht
und Zentral-Arbeitsinspektorat

Alexandra Marx
Leiterin der Gruppe Zentral-Arbeitsinspektorat