Erfolgsgeschichte & FAQ

Lesen Sie in unserer heutigen Erfolgsgeschichte, wie ein Arbeitsinspektor zu einer Verbesserung des Raum- und des Arbeitsklimas beitragen konnte. Hier wird deutlich, wie stark physische mit psychischen Belastungen zusammenhängen können. Die Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen ist hier zentral.

Raumklima in Einkaufszentren

Im Zuge einer Besichtigung in einem Einkaufszentrum wurde festgestellt, dass die automatischen Eingangstüren während der Betriebszeiten im geöffneten Zustand fixiert waren. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erklärten dem Arbeitsinspektor dazu, dass es schon zu gesundheitlichen Problemen aufgrund der hohen Temperaturunterschiede von bis zu 20°C zwischen dem hinteren Bereich in der Nähe der Klimaanlage und dem Eingangsbereich mit nahezu Außentemperatur gekommen sei. Auf Nachfrage wurde dem Arbeitsinspektor mitgeteilt, dass diese Regelung aufgrund einer Anordnung des Betreibers in allen Verkaufsstätten des Einkaufszentrums umzusetzen ist.

In einer Besprechung mit den Vertretern des Betreibers des Einkaufzentrums wurde auf die Gesundheitsgefahren und die einschlägigen Bestimmungen der Arbeitsstättenverordnung hingewiesen. Die Vertreter des Betreibers erklärten, dass diese Regelung aus verkaufspsychologischen Aspekten angeordnet wurde und gegen Überhitzung die bei den Eingangstüren angebrachten Türluftschleier in Betrieb zu nehmen sind. Der Arbeitsinspektor stellte dann allerdings fest, dass die Türluftschleier nur für den Winterbetrieb mit Warmluft vorgesehen und im Sommer nicht geeignet sind. Die Anordnung über das Offenhalten der Türen wurde umgehend zurückgenommen. Bei den Nachkontrollen und Nachfragen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde die massive Verbesserung des Raumklimas bestätigt.

Mehr Erfolgsgeschichten finden Sie unter:
https://www.arbeitsinspektion.gv.at/Agenda/guteberatung/Erfolgsgeschichten_der_Arbeitsinspektion1.html

FAQ

Was ist unter den „4 Dimensionen der Arbeitsplatzevaluierung“ psychischer Belastungen zu verstehen?

Die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen umfasst jedenfalls die Gestaltung folgender vier Dimensionen:
Tätigkeits- und Aufgabenanforderungen
Abläufe und Organisation der Arbeit
Sozial- und Organisationsklima
Umgebung, in welcher die Arbeit verrichtet wird

Beispiele für arbeitsbedingte psychische Belastungen:

Belastungen durch Tätigkeits- und Aufgabenanforderungen, z.B. zu hohe körperliche und/oder geistige Belastung, zu hohe emotionale Belastung, häufige Über- oder Unterforderung durch die Aufgaben.
Belastungen durch die Abläufe und Organisation der Arbeit, z.B. Doppelarbeit, unklare oder widersprüchliche Ziele/Zuständigkeiten, belastende Arbeitszeitgestaltung, keine Pausen, fehlende Information/Unterweisung.
Belastungen durch das Sozial- und Organisationsklima, z.B. mangelnde Unterstützung durch Führungskraft bzw. KollegInnen, Benachteiligung/Nicht-Einbeziehung bestimmter Personengruppen, Informations- und Kommunikationsmängel, ungenügender Handlungsspielraum.
Belastungen durch die Umgebung in welcher die Arbeit verrichtet wird, z.B. ungünstige Beleuchtung, Lärm, ungünstiges Umgebungsklima, Platzmangel, mangelhafte Arbeitsplatzausstattung und Arbeitsmittel, benutzungsunfreundliche Software.

Weitere Informationen zu den vier Dimensionen finden sich im § 4 und § 7 ASchG, in der Ö-NORM EN ISO 10075 sowie im Leitfaden und im Merkblatt der Arbeitsinspektion.

Mehr FAQs zur Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen: 

https://www.arbeitsinspektion.gv.at//faq_Evaluierung_psychischer_Belastungen



Letzte Änderung am: 13.03.2023