Österreichische ArbeitnehmerInnenschutzstrategie (ÖAS)
Am 23.11 traf sich der Arbeitnehmerschutzbeirat (ASB), um Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der gesetzlich verankerten österreichischen ArbeitnehmerInnenschutzstrategie (ÖAS) zu diskutieren. Dieser Beitrag widmet sich deshalb Fragen rund um die ÖAS.
Was ist die ÖAS?
Die österreichische ArbeitnehmerInnenschutzstrategie (ÖAS) hat das Ziel die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten und zu verbessern. Dafür sollen nationale und regionale Arbeitsschutz-Akteure vernetzt und gemeinsame Arbeitsschutzziele und Handlungsfelder entwickelt werden. Das Zentral-Arbeitsinspektorat ist für die Steuerung und Koordination der ÖAS zuständig.
ÖAS 2021 - 2027
Die ÖAS folgt der grundlegenden Struktur des EU-Strategischen Rahmens für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz 2021-2027. Die EU-Strategie hat folgende drei Schwerpunkte, die von der ÖAS 2021 – 2027 übernommen wurden:
- Wandel: digitale und grüne Transformation
- Prävention: Arbeitsunfälle (Vision Zero) und arbeitsbedingte Erkrankungen (insbes. gefährliche Arbeitsstoffe, Ergonomie, psychische Belastungen)
- Vorbereitung: Pandemien
Die ÖAS übernimmt allerdings nur Detailziele aus der EU-Strategie, die im Rahmen der ÖAS auch tatsächlich bearbeitet werden können, so z.B. nicht legistische Zielsetzungen oder wenn sich Zielsetzungen an EU-Institutionen richten.
Was sind der Arbeitnehmerschutzbeirat (ASB) und der Fachausschuss (FA-ÖAS)?
Der ASB ist ein Gremium bestehend aus Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Arbeitsschutz-Insitutionen in Österreich. Dieser hat die Aufsicht über den Fachausschuss (FA-ÖAS), der für die inhaltliche und administrative Koordinierung des ÖAS zuständig ist. Der Fachausschuss entwickelt gemeinsame Strategien und legt Verantwortlichkeiten, Arbeitsweisen und Rollen fest. Die Ergebnisse werden dem Arbeitnehmerschutzbeirat vorgelegt, gegebenenfalls angepasst und verabschiedet.
Vergangene ÖAS zeigten, wie wichtig das gemeinsame Entwickeln und Handeln aller Arbeitsschutz-Institutionen ist. Um die ArbeitnehmerInnenschutzstrategie (ÖAS) bestmöglich umsetzen zu können, sind deshalb Kooperation und Austausch der verschiedenen Akteure von hoher Bedeutung. In der letzten Sitzung des ASB wurde der Fortschrittsbericht der ÖAS-Projekte vorgestellt.
Überblick über geplante Vorhaben und Projekte mit Start 2022 und 2023
Die Projekte (eigene und Projekte mit Kooperationen) innerhalb der ÖAS werden in einer rollierenden Planung dokumentiert, d.h. durch neue Vorhaben und Projekte laufend ergänzt
| Vorhaben, Projekt (Stand: 2022-04) | Leitung | Koop. | ÖAS-22/27-Ziele | vorauss. Start |
| Prävention von Gewalt in der Arbeit | ZAI | AUVA, BAK, WKO, IV, Wien, ÖGB | I) | 2022 |
| Lärm am Arbeitsplatz | ZAI | AUVA, WKO, IV | II) | 2022 |
| Digitalisierung (EU-OSHA-Kampagne) | ZAI | AUVA, BAK, WKO, IV, ÖGB | I) | 2023 |
| Verkehrssicherheit | AUVA, ÖGB | ZAI, WKO, IV | II) | 2022 |
| Fortführung Einstieg in AN-Schutz | ZAI | BAK, WKO, IV | II) | laufend |
| Kanzerogene Arbeitsstoffe | ZAI | AUVA, BAK, WKO, IV, ÖGB | II) | 2023 |
| Gesundheitsdaten im Erwerbskontext | ZAI, AUVA | BAK, WKO, IV, ÖGB | I) und II) | 2022 |
| Schwerpunkt Pandemie – Erkenntnisse aus COVID-19 | AUVA | ZAI, BAK, WKO, IV, ÖGB | III) | 2023 |
| Bleib fit – gesund durchs Erwerbsleben! | ZAI | BAK, ÖGB, WKO, IV | II) | 2022 |
Letzte Änderung am: 07.12.2022